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Überblick über die Erdoberfläche.
Besitz genommen. Der Kongo st aat im Herzen Afrikas steht unter belgischer
Hoheit. Große Teile sind deutscher Herrschaft unterworfen:
1. in der Nähe des Guiueabusens Togo und Kamerun;
2. nördlich vom Oranje Deutsch-Südwestafrika;
3. zwischen dem Indischen Ozean nnt> den großen Seen Deutsch-Ostafrika.
Ein unabhängiges christliches Reich ist Abessinien.
Amerika.
Bestandteile. Amerika wird durch den Meerbusen von Mexiko und das
Karibische Meer in zwei große dreieckähnliche Land Hälften zerlegt, in Nord-
und Südamerika^ beide haben ungefähr gleiche Größe. Verbunden sind die
beiden Landhälsten durch die Landenge von Panama Manama). Zwischen
ihnen erstrecken sich die Westindischen Inseln.
Lage, Größe und Grenzen. Amerika liegt wie eine Insel zu beiden Seiten
des Äquators auf der westlichen Halbkugel. Es hat einen Flächeninhalt von 4^Mill.
qkm (= 4 mal Europa) und 170 Mill. Einw. Es ist der zweitgrößte Erdteil.
Begrenzt wird Amerika im N. vom Nördlichen Eismeer, im O. vom Atlan-
tischen Ozean und im W. vom Großen Ozean.
Küstengliederung. Im Narden schneidet die Hndsonsbai tief in das
Land ein. Im Gegensatz zu Europa und Asien wendet Amerika seine am
reichsten gegliederte Küste dem Polarmeere zu.
Die Halbinsel Florida (ö) und die Westindischen Inseln gliedern den
Golf von Mexiko und das Karibische Meer vom Atlantischen Ozean ab.
Der lebhafteste Verkehr herrscht in Nordamerika an der reich gegliederten,
Europa zugewandten Ostküste.
Südamerika ist wie Afrika und Australien fast gar nicht gegliedert; aber
seine Flüsse besitzen breite Mündungen, die Seeschiffen den Zngang tief ins Innere
des Erdteils gestatten.
Nordamerika.
Bodengestalt und Bewässerung. An der Westseite Nordamerikas
ziehen die Kordilleren (forbitjeren) hin. An der Atlantischen Küste erhebt sich
das Alleghanygebirge säl^geni). Zwischen diesem und dem Felsengebirge breitet
sich das Tiesland des Mississippi aus, der der längste Strom der Erde ist.
Nördlich von diesem Tiefland liegen die fünf großen Canadischen Seen.
Diese entwässern nach No. durch den St. Lorenzstrom in den gleichnamigen
Golf. — Um die Hudsonsbai zieht sich das seenreiche Arktische Tiefland; ans
diesem fließt der Mackenzie (mäkensi) zum Eismeer. Nordamerikas Bodengestalt
ist einfach, seine Bewässerung sehr reich.
Klima und Erzeugnisse. Die nördlichen Inseln und Küsten gehören der
kalten Zone an; sie sind den größten Teil des Jahres mit Eis und Schnee
bedeckt. Hier ist die Heimat der Pelztiere, des Bären und des Renntiers. Weiter
südlich, in der gemäßigten Zone, folgt ein breiter Gürtel von Nadelholz-
Wäldern. Südlich von den Canadischen Seen wird in ausgedehnten Gebieten
Weizen und Mais und gegen den Golf hin Baumwolle und Tabak gebaut. Das
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Extrahierte Ortsnamen: Guiueabusens_Togo Kamerun Indischen_Ozean Deutsch-Ostafrika Amerika Amerika Mexiko Karibische_Meer Panama_Manama Amerika Europa Amerika Atlan-
tischen_Ozean Europa Asien Amerika Florida Mexiko Karibische Nordamerika Europa Afrika Australien Nordamerika Nordamerikas Atlantischen Nordamerikas
Überblick über die Erdoberfläche.
89.
nur eine einzige Halbinsel aus dem Festlandsrumpfe hervor: Somali (a) im
Osten. — Die größte der afrikanischen Inseln ist Madagaskar im Osten.
Afrika fehlt fast jede Gliederung seiner Küsten.
Hierin liegt der Grund, daß es, seinen Nordsaum ausgenommen, kein see-
fahrendes Volk hervorgebracht hat.
Bodengestalt. Abgesehen von dem einzigen Kettengebirge an der Nordküste
des Erdteils, dem Atlasgebirge, ist der ganze übrige Kontinent größtenteils
Plateanland. Seine Oberflächengestalt zeigt also ziemlich große Einförmigkeit.
Den weitaus größten Teil Nordafrikas nimmt die Sahara (sähara) ein,
die größte Wüste der Erde. Südwärts von ihr erstreckt sich von Ozean zu Ozean
der Sudan, ein von lichten Hainen durchzogenes Grasland. Im Osten überragt
den Sudan das Hochland von Abefsinien.
Das Südafrikanische Plateau ist mehr als doppelt so hoch als das Nord-
afrikanische, 1000—1400 m. Seinen nördlichen Teil erfüllt das urwaldreiche
Kongobecken, seinen südlichen das abflußlose Beckeu der Kalahariwüste
(kalahäri) und den östlichen das Ost afrikanische Seen Hochland mit dem
Viktoria-Njansa, aus dem der Nil kommt. Nahe dem Äquator erheben sich
die jetzt erloschenen Vulkane Kenia und Kilimandscharo, 5600 und
6000 m hoch.
Bewässerung. Nordafrika empfängt sehr wenig Regen; daher ist e^
arm an Flüssen. Die größten sind Nil und Niger.
Südafrika liegt im Gebiete der tropischen Regen, die während des Scheite
standes der Sonne reichlich fallen. Man teilt hier das Jahr in eine Regenzeit
und eine Trockenzeit. Hier ist der wasserreichste Strom Afrikas, der Kongo.
Klima und Erzeugnisse. Der größte Teil Afrikas gehört der heißen
Zone, sein Norden der nördlichen gemäßigten, sein Süden der südlichen gemäßigten
Zone an. Im Niger- und Kongogebiet sinden sich dichte Urwälder, in den
übrigen Teilen herrschen weite Grasfluren, Savannen, vor.
In den Oasen der Sahara reift die Dattelpalme ihre Früchte.
/Antilopen, Zebras und Giraffen beleben die Savannen, Nashörner und
Elefanten die Wälder. Von den Affen sind der Gorilla und Schimpanse
in den Wäldern der Guineaküste die größten, von den Raubtieren der Löwe.
In den Flüssen kommen das Krokodil und das Flußpferd vor, in der Wüste der
Strauß. Das einhöckerige Kamel ist ans Asien eingeführt./— Südafrika liefert
Gold und Diamanten. Die Naturgaben Afrikas sind beträchtlich.
Bevölkerung. Sie besteht im N. ans Kankasiern, in der Mitte und im
S. meist aus Negern.
Der größte Teil der Neger ist heidnisch. In Nordafrika bis an den
Kongo herrscht die Religion Mohammeds vor; ein Teil gehört zur christlichen
Religion.
Staaten. An der Mittelmeerküste erfreut sich das Kaisertum Marokko
noch einer gewissen Unabhängigkeit; fast der ganze übrige Nordrand Afrikas ist
im Besitze der Europäer. Algerien und Tunis gehören den Franzosen,
Ägypten den Türken. Den Südrand des Erdteils haben die Engländer in
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die „gute Hoffnung" hegten, balb nach Sübasien zu gelangen, das sie um Afrika herum zu erreichen suchten.
Große Flächen des Innern eignen sich zur Viehzucht, die sowohl von bett Eingebornen (Zulus, dem Hauptstamm bet: Kaffen^), Hottentotten), wie auch von bett eingewanberten Europäern betrieben wird, von letztern namentlich die Zucht der Schafe.
In neuerer Zeit hat die Anffinbung von Diamanten imb Gold eine starke Einwanbernng in die Gegenden zwischen oberm Oranje itttb Limpopo, in das Gebiet der ehemaligen Burenstaaten, hervorgerufen; die Arbeit in den Gruben wirb aber von Negern ober eingewanberten Chinesen verrichtet. Auch in Dentsch-Sübwestafrika finb Diamanten gefunden worben
Vortrefflich gebeiht im Kaplanbe der Wein, nnb Getreibebau lohnt bei künstlicher Bewäffernng auch auf der Karroo. So heißt die untere Terrasse int Ranbe des Kaplanbes, deren Lehmboben in der Trockenzeit hart2) wie Fels wirb, sich aber in der Regenzeit mit prächtigem Grün bebeckt; häufig sind solche Pflanzen, die sich bttrch Zwiebelbilbnng an das in einem großen Teile des Jahres ttieder-schlagsarme Klima anpassen (Zwiebelsteppe). Das feuchtere Klima von Natal eignet sich sür den Anbau der Baumwolle.
Im Innern wirb der Verkehr noch bttrch breiträbrige, von vielen Ochsenpaaren gezogene Wagen bewerkstelligt. Mehrere Schienenwege verbinben die Ackerbau- und Viehzuchtgebiete mit Kapstabt nnb Port Elisabeth, von wo (außer den Bergbau-Erzeugnissen) Schafwolle, Straußenfedern und Wein ausgeführt tu erben. Unter den Städten im Golbbangebiet hat sich besonbers Johannesburg schnell entwickelt; es steht mit Durban, dem Haupthasm von Natal, itttb (über Pretoria) mit dem portugiesischen Hasen Lourengo Marquez [lorengßo marfes] in Eifenbahnverbinbung.
Das Kapland ist von holländischen Bauern kolonisiert worben, von betten sich aber viele nach der Erwerbung des Laubes bttrch die Englänber (1815) nach dem Quellgebiet des Oranje zurückzogen, wo sie die beibert, jetzt England einverleibten Burenrepubliken grünbeten. Englisch ist auch Natal und das Betfchu-anenland, an dessen Ostranb eine Eisenbahn nach dem Gebiet des mittlern Sambesi führt, die Verlmtbitttg mit dem Nilgebiet erhalten soll.
2. In Deutsch-Südwestafrika (— 11/2 X Deutsches Reich) eignen sich die durch Steigungsregen befeuchteten Randgebirge zur Viehzucht; in biefetn Abschnitt sirtben sich auch Kupfererze. In dem schmalen Küstenstreifen schlägt sich die Luftfeuchtigkeit fast ausschließlich in der Form von Tau nieber (Ursache eine kalte Küstenströmung); er ist bah er Wüste und ohne Anfieblungen (mit Ausnahme der Hafenorte Swakopmunb und Lüderitzhafen). Im Randgebiet wohnen im N Neger (Herero), im 8 Hottentotten; in der östlich angrenzenden Kalahari (Kalachari), einer pflanzenarmen Wüstensteppe mit rötlichem Sandboden, leben noch einzelne Familien der tiesstehenden Buschmänner. Die meisten Ansiedler wohnen in der Gegend von Windhuk. Vergl. § 65.
') d. f). Ungläubige; so mürben die südafrikanischen heidnischen Neger von den mohammedanischen Arabern genannt.
2) Karroo, ein Hottentottenmort, bedeutet „hart".
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in den Strichen, die im Windschatten der Randgebirge liegen (Massaisteppe); Urwälder an den Küsten, am äußern Abhang der Randgebirge und in den Flußtälern (Galeriewälder); auf den innern Hochflächen Baum-, Busch- und Grassteppen;
5. die südtropische Zone am obern Kongo, im südlichen Deutfch-Ostafrika, am Sambesi, Limpopo, Kunene, in der Kalahari und in Deutsch-Südwestafrika; mit einer Regenzeit im Südsommer (d. s. unsere Wintermonate); Abnahme der Niederschlagsmenge vou O nach W, die Westküste von Deutsch-Südwestafrika sogar fast regenlos; vorwiegend Steppen;
6. das außertropische Südafrika mit ähnlichen Verhältnissen wie der Nordrand Afrikas.
2. Bevölkerung.
Als Reste der afrikanischen Urbevölkerung hat man das Hirtenvolk der Hottentotten, die unstet umherziehenden, kleinwüchsigen Buschmänner und die Zwergstämme des Kongogebiets anzusehen. Die Hauptmasse der Bevölkerung des tropischen Afrika gehört den Negern an, die man nach der Sprache in die Gruppen der Bantuueger und der Sudauueger scheidet; sie treiben teils Viehzucht, wie die südafrikanischen Kafsern, teils bebauen sie den Boden mit der Hacke; bei einigen Stämmen findet man Anfänge der gewerblichen Tätigkeit (Weberei in Bornu, Töpferei in Togo, Verarbeitung des Eisens). Viele Stämme im nördlichen Sudan zeigen Vermischnug mit Völkern anderer Raffe, die von N eingedrungen sind; namentlich hat die Einwanderung des Hirtenvolkes der Fulbe (oder Fellata,, die den Islam mitbrachten und die Herrschaft über viele Negerstämme an sich rissen, Veränderungen hervorgerufen. Noch stärkere Beeiufluffuug hat die uordafrikauische hamitifche oder Berberrasse erfahren. Als reine Berber können heutigentags nur die Tuarik der Sahara, die Kabylen des Atlas und die Bedfcha in Nubien bezeichnet werden; das Aussehen der Tubu, Galla und Somal erinnert an die Neger, und bei den Abessiniern und den Bewohnern des Nordrands Afrikas tritt deutlich der Einfluß der semitischen Araber hervor, die aber auch untiermischt namentlich als Beduinen der Oasen, auf afrikanischem Boden vorkommen. Europäer fiud in größerer Zahl in Südafrika (Buren; Engländer) und in die Städte Nordafrikas eingewandert; von unfern afrikanischen Kolonien hat Dentsch-Südwest-afrika die größte Anzahl deutscher Ansiedler.
Ein Zweig der malaiischen Rasse, die Howas, bewohnt den Osten von Madagaskar; sie stehen auf ziemlich hoher Kulturstufe.
In Nordafrika herrscht der Islam; nur die Abessinier sind Christen. In allen europäischen Kolouieu find zahlreiche Missionare bestrebt, unter den Ein-gebornen die Lehren des Christentums zu verbreiten; doch hängt die große Masse der Neger noch am Heidentum, namentlich am Fetischismus; das ist der Glaube, daß die Gottheit in leblosen Gegenständen, wie in einem Steine, wohnen könne.
3. Verkehrsverhältnisse.
Bei vielen Negerstämmen findet ein reger Verkehr innerhalb des Stammes, ein Marktverkehr, statt; andere vermitteln den Austausch der Waren zwischen verschiedenen Völkern (das Handelsvolk der Duala; manche Hansfastämme). Die Verwendung des gemünzten Geldes als Tau sch mittel sindet immer mehr Anklang; irrt nordöstlichen Afrika ist der Maria-Theresientaler, an der ostafrikanischen Küste die Rupie [rupt] (S. 148) die gangbare Münze. Doch sind für den größten
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Extrahierte Ortsnamen: Limpopo Kalahari Deutsch-Südwestafrika Afrikas Afrika Bornu Togo Nubien Galla Nordrands_Afrikas Südafrika Nordafrikas Madagaskar Nordafrika Duala Afrika
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aus Fluß- und Meerwasser) uicht fortkommen; die Küste wird bewohnt von Negern, unter denen als Kaufleute Araber und als Geldverleiher Inder leben; durch den Einfluß der ersteren hat sich eine Mischsprache, das Suaheli, ausgebildet, die als Geschästssprache auch im Innern dient; letztere haben die indische Rupie [rupi] = 1,36 Jc als Münzeinheit eingeführt;
b) das Randgebiet: die waldreichen Landschaften Usambara, Usagara und Uh ehe und der weiter zurückliegende Kilimandscharo (zweigipflig; der höhere Gipfel der eisgekröute Kibo); weil hier außer den Hauptregenzeiten noch oft Steigungsregen das Saud befeuchten, eignen sich die seewärts gerichteten Abhänge vorzüglich zum Anbau tropischer Gewächse; namentlich zeichnen sich der vom Pangatti durchflossene Teil von Usambara und das Dschaggaland am Südabhang des Kilimandscharo durch große Fruchtbarkeit aus;
c) die im Regenschatten der Randgebirge gelegene, wüstenartige Einsenkung des ostafrikanischen Grabens; im N abflußlos;^
d) die höher gelegenen, bis an die Seen reichenden Binnen landsch asten, mit Savannen oder Wald bedeckt; die widrigste Unjamwesi; bewohnt von Viehzucht und Laudbau treibenden Bantuuegeru.
Ju ganz Deutsch-Ostafrika ist der Wechsel von Regenzeit und Trockenzeit für Anbau und Verkehr von emsd)neidender Bedentnng. Regen tritt zur Zeit der höchsten Sonnenstände ein und wird durch Winde gebrad)t, die vom Indischen Ozean hereinwehen. Die gleichmäßig heißfeuchte Luft der Küstengegend ist für Europäer nicht gesund.
Der Wildreichtum hat gegen früher fehr abgenommen; namentlich ist die Zahl der Elefanten zurückgegangen. Immerhin gibt es im Innern noch Steppen, die bevölkert sind vou Herden von Antilopen und Zebras; ziemlich häufig kommt, auch im Küstengebiet, der Leopard vor, seltner der Löwe.
Die langem Küstenflüffe eignen sich nur in ihrem Unterlauf und auch nicht das ganze Jahr hindurch als Verkehrswege, und ebensowenig ist für den Handel von Belang, daß das Schutzgebiet durch den Viktoria-, Tanganika- und 9cjaffafee mit drei großen Strömen'(welchen?) in Verbindung steht. Raschen Aufschwung hat im N Tanga erfahren, weil von hier eine Eisenbahn nach den Kaffee-, Baumwoll- und Hanfpflanzungen2) von Usambara gebaut worden ist. Ein anderer, im Ban begriffener Schienenweg folgt der Richtung des mittlern Hauptpfades, der von Daressalam, dem Sitz des Gouverneurs, und Bagamojo über Tabora nach dem Tanganikasee führt, und auf dem namentlich Kautschuk und Elfenbein an die Küste gebracht werden. Geringere Bedeutung haben die südlichen Hafeuplätze Kilwa und Liudi. Außer Kautschuk, Elfenbein, Kaffee, Baumwolle und Hanf werden in beträchtlichen Mengen Kopra, Kopal ein für die Lackfabrikation wichtiges Harz), Sesam, aus dessen Frück)ten Öl gepreßt wird, und Felle ausgeführt.
Die deutsche Herrschast wird im Innern durch Militärstationen ausrecht erhalten; die sittliche und wirtschaftliche Hebung der Neger lassen sich zahlreiche Missionsstationen angelegen sein.
-) Die Massai, nach denen dieses Gebiet auch als Massaisteppe bezeichnet wird, haben sich auf das englische Gebiet zurückgezogen.
*) Der Hanf wird von einer Agavenart, der Sisalagave, gewonnen.
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Die gesetzgebende Gewalt der französischen Republik liegt in den Händen des Parlaments, das aus Senat und Deputiertenkammer besteht, die gemeinsam als Nationalversammlung den Präsidenten wählen. Das Land wird jetzt in 87 Departements eingeteilt. Zu Frankreich gehört auch die von Italienern bewohnte Insel Korsika, die nach Klima, Pflanzenwelt und Volkssitten als südeuropäisch zu bezeichnen ist; Hauptort Ajaccio [ajatstho],
Frankreich hat 39x/4 Mill. Einw., ist also nicht so dicht besiedelt wie das Deutsche Reich.
Kolonien:
1. in Afrika: Algerien, Sabaragebiet, Senegambien und Franz. Sudan. Franz. Kongo. Lbock. Reunion und die Schutzherrschaft über Tunis und Madagaskar;
2. in Asien: Jndochina (Cochinchina, Kambodscha. Antiam, Tongking) und einige Städte in Vorderindien.
3. in Amerika: Franz. Guayana und einige kleine Inseln in Westindien und bei Neufundland;
4. einige Südsee-Jnseln. wie Tahiti. Neu-Kaledonien.
600000 qkm (etwas größer als das Deutsche Reich). Man rechnet auch als zum Gebiete der Halbinsel gehörig die Balearen und Pitynsen und die Azoren.
1. Die Lage zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelländischen Meer ist für den Handel des Landes von geringer Bedeutung, da der Durchgang von Ist nach S oder von W nach 0 durch das breite Hochland erschwert wird. Die besten natürlichen Häfen hat die Nord- und die Nordwestküste; doch sind die dort gelegenen Seestädte (wie Santander [simtanbct], Ferrol, La Coruna . [forunja] und Vigo) in der Entwicklung gehemmt, weil ihr gebirgiges Hinterland wenig ergiebig ist. Das Hochland tritt fast überall uahe au die Küste heran, nur Andalusien bildet eine weithineinragende Tieflandsbucht. Das andere Tiefland, die Ebene von Aragonien, wird durch das vorn Ebro in gewundenem Laufe durchbrochene katalonische Küstengebirge vorn Meere getrennt.
Hinsichtlich der geringen Küstengliederung, der Oberflächengestalt und der schweren Zugänglichkeit ähnelt die Halbinsel dem benachbarten Afrika, dem es sich an der Straße von Gibraltar bis auf 15 km nähert.
Daß die Halbinsel in einer früheren geologischen Periode mit Afrika zusammengehangen hat. wird auch bewiesen durch das Vorkommen von Tieren, welche diesem Erdteile eigentümlich sind: Ichneumon. Stachelschwein, Chamäleon.
2. Die beiden Hochebenen Alt- und Neukastilien sind gegen den Meerbusen von Biscaya, das Ebrotal, die Küstengebiete von Valencia und Murcia und gegen Andalusien durch Rand gebirge abgeschlossen; nach Portugal fallen sie stufenartig ab Duero [foicro], Ta jo und Guadiana eignen sich nur im Unterlaufe (in Portugal) zur Schiffahrt, da sie im portugiesischen Terrassenlande Ctromschnellen und Wasserfalle bilden. Deshalb und weil ihr Bett tief eingeschnitten ist, haben sich an ihren Ufern in Kastilien keine großen Städte entwickelt. Toledo, das im Mittelpunkt der Halbinsel liegt und einst Hauptstadt des Westgotenreiches war, ist jetzt nur eine Mittelstadt, ebenso Aranjnez und die an der wichtigsten Eisenbahn der
23. pic Hsyrenäenhatvinsek.
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Franz Franz Franz Franz Biscaya Toledo
Extrahierte Ortsnamen: französischen_Republik Frankreich Ajaccio Frankreich Deutsche_Reich Afrika Algerien Tunis Madagaskar Asien Cochinchina Kambodscha Amerika Guayana Westindien Neufundland Neu-Kaledonien Atlantischen_Ozean La_Coruna Andalusien Aragonien Afrika Afrika Valencia Murcia Portugal Portugal Kastilien Westgotenreiches
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Die Dampfer, welche der Norddeutsche Lloyd nach Ostasien fahren läßt, laufen folgende asiatischen Küstenplätze an: Aden, Colombo, Pinang (auf Malaka), Singapore, Hongkong, Schanghai, Nagasaki, Kobe.
Auf dem Lande vermitteln den europäisch-asiatischen Verkehr die sibirischmandschurische Eisenbahn, die beiden transkaspischen Linien und die Bahn von Baku nach Batum; die anatolische Bahn wird erst recht zur Geltung kommen, wenn sie durch die (im Bau begriffene) Bagdadbahn Anschluß an den Indischen Ozean erlangt haben wird.
Im Binnenverkehr spielen in den Flachländern die Ströme eine wichtige Rolle; namentlich gilt das vom Aangtsekiang und dem Ganges. Die Benutzung der wasserreichen sibirischen Ströme erleidet allerdings durch den langen Winter monatelange Unterbrechung.
Für die abflußlosen Gebiete Hoch- und Westasiens hat der Karawanenverkehr noch Bedeutung. So ist Peking auch nach der Eröffnung der mandschurischen Eisenbahn der Ausgangspunkt des Karawanenhandels nach der Mongolei und Ostturkistau geblieben. Als Lasttiere benutzt man im östlichen Asien das zweihöckrige Kamel, in Tibet den Jak; die Araber und Jranier verwenden das Dromedar.
In einigen Ländern Asiens wird der Verkehr durch ein ziemlich entwickeltes Eisenbahnnetz gefördert, so in Vorderindien und Japan. Auch in China macht der Bahnbau Fortschritte; außer der deutschen Bahn von Tsingtau nach Schantung ist die von Peking nach Hankau, die nach Kanton fortgeführt werden soll, zu nennen.
Afrika.
§ 34. Aöerötick.
30 Mill. qkm = 3 x Europa. Etwa 160 Mill. Einw.
Afrika hängt durch die von einem Kanal durchzogene Landenge von Suez (Sues; so breit wie die Strecke Berlin—leipzig) mit Asien zusammen, und von dem afrikanischen Ufer an der Straße von Gibraltar (=15 km) ist das Gestade Europas zu sehen. Die drei so nahe beieinander gelegenen Erdteile pflegt man als die Alte Welt zu bezeichnen, der man Amerika als die Nene Welt gegenüberstellt. Welche Inselgruppen und welche große Insel gehören zu Afrika?
Der südlichste Punkt, das Nadelkap, liegt säst ebensoweit vom Äquator südwärts wie die Nordspitze, das Kap Blauco (= weißes Kap), nordwärts; doch liegt von Afrika der größere Teil auf der nördlichen Halbkugel, da der Norden breiter entwickelt ist als der Süden. Welcher Zone gehört der größte Teil Afrikas an? Welche Gegenden Afrikas haben mit den Orten des Deutschen Reiches zu gleicher Zeit Mittag?
Bis zum 15. Jahrhundert ist den Europäern nur der Nordrand Afrikas bekannt gewesen. Das Eindringen ins Innere wurde erschwert durch die geringe Gliederung, die Armut an Häfen, das ungesunde Klima der tropischen Küsten, den Mangel an schiffbaren Strömen, die gewaltige Ausdehnung der Sahara (größer als das europäische Rußland) und die Feindseligkeit der Bewohner. Zur
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Extrahierte Ortsnamen: Norddeutsche_Lloyd Ostasien Colombo Hongkong Schanghai Baku Westasiens Peking Mongolei Asien Tibet Asiens Japan China Tsingtau Schantung Peking Afrika Europa Afrika Suez Europas Amerika Afrika Afrika Afrikas Afrikas Afrikas
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Kenntnis der Küsten haben die kühnen portugiesischen Seefahrer des 15. Jahrhunderts viel beigetragen, besonders Vasko da Gama, der 1498 als der erste um das Kap der Guten Hoffnung, das man damals für das südlichste hielt, nach Ostindien fuhr. Um die überaus schwierige und gefährliche Erforschung des Innern haben sich verdient gemacht der englische Missionar Livingstone, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Gebiet des Sambesi und des Tanganikasees bereiste, der amerikanische Zeitungsschreiber Stanley, der unter beständigen Angriffen der kriegerischen Negerstämme zum ersten Male den Kongo auf einem Boote abwärts befuhr, und die deutschen Reisenden Nachtigal und Rohlss, die die Sahara und den Sudan erforschten. Mehrmals ist das äquatoriale Afrika durchquert worden, so von dem deutschen Offizier Wißmanu.
Für den Verkehr hemmend ist besonders der Mangel an tief einschneidenden Buchten. Der rechtwinklige Golf von Guinea (Zweiteilung durch den Vorsprung des Nigerdeltas) hat vor den Syrten den Vorzug voraus, daß in ihn sich der Niger ergießt, in den der ebenfalls schiffbare Benne, die Wasserstraße nach den Tsadseeländern, mündet. Wenn auch der Erdteil zwischen den flachen Einbuch-tuugeu der Ostküste bei Sosala [sosala] und Sansibar einen stumpfen Vor-fprung nach Madagaskar aussendet, so wird doch der Verkehr mit dieser Insel durch die starke, von N nach S verlaufende Mozambiqueströmung erschwert.
Ter südliche dreieckförmige Teil ist höher als der breite viereckige Norden. Außer durch breite Mulden (Kongobecken, Tsadsee) wird das Hochland unterbrochen durch grabenähnliche Vertiefungen, in denen langgestreckte Seen liegen.
Da das Hochland, auf das einzelne Gebirgsländer oder Randgebirge aufgefetzt sind, fast überall nahe an das Meer herantritt, geht bei den meisten Strömen der Mittellauf durch Stromschnellen (Katarakte) oder Wasserfälle in den kurzen Unterlauf über. Der Wafferstaud der afrikanischen Flüsse ist vom Eintritt der Regenzeit abhängig, die in der heißen Zone mit dem Zenitstand der Sonne (S. 163) zusammenfällt.
§ 35. |)te Atkaskänder.
1. Der Atlas ist ein Kettengebirge, das eine Fortsetzung des großen europäischen Gebirgsbogens Balkan-Karpaten—alpen—apenninen darstellt, und dessen nördlicher Zug, der Kleine Atlas, durch den Einbruch der Straße von Gibraltar von der Sierra Nevada Spaniens getrennt worden ist. Welche Inselgruppe des Atlantischen Ozeans liegt in der Verlängerung des Hohen Atlas?
In den Atlasländern sind drei Kulturgebiete zu unterscheiden. Am Nord-abhange des Hohen und Kleinen Atlas ermöglichen reichliche Niederschlüge im Wmter (subtropisches Klima) lohnenden Anbau; Getreide, Ol (von der Olive) m.algerien Gemüse (Blumenkohl) und Wein sind die Haupterzeugnisse; in den Wäldern wachst die Korkeiche. Von der niederschlagsarmen, daher an Salzseen den Schotts, reichen Steppenlandschaft zwischen Kleinem und Großem Atlas kommt Halsagras, das zur Herstellung von Flechtwerk und Papier Verwendung findet-Agenden wird Viehzucht, auch Straußenzucht getrieben. Das dritte Gebiet bilden die Oasen am Südfuße des Atlasgebirges; die algerischen liefern viele und vortreffliche Datteln.
ste5er, Schulgeographie. Ii. Teil. 5. Aufl. n
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Extrahierte Personennamen: Livingstone Stanley Wißmanu
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Afrika Guinea Niger Sosala Sansibar Madagaskar Nevada_Spaniens
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Die Atlasländer werden von dunkelhäutigen Menschen bewohnt, die zur hamitischen oder nordafrikanischeu Rasse gehören. Als Berber bezeichnet man diejenigen, welche die Rassenmerkmale am reinsten bewahrt haben, wie die Kabylen in den schwer zugänglichen Gebirgstälern. In den Kulturlandschaften hat eine starke Vermischung mit den verschiedenen Völkern, die als Kolonisatoren (Phönizier) oder als Eroberer (Römer; Vandalen; Araber; Türken) eingedrungen waren, stattgesunden; am nachhaltigsten wirkte die Besetzung durch die Araber, deren Sprache und Religion jetzt in ganz Nordafrika herrschen.
2. Den Westen des Atlasgebietes bildet das Sultauat Marokko, das von fanatischen Mohammedanern bewohnt wird. Seine vorteilhafte Ecklage an zwei Meeren und seine Fruchtbarkeit im Atlasvorlande siud bis jetzt infolge ungünstiger politischer Verhältnisse und aus Mangel an guten Verkehrswegen nud Hafenplätzen noch nicht recht zur Geltung gekommen. Hauptstädte Marokko und Fes. Die wichtigsten Häfen Tanger, Casablanca und Mogador. Welche Küstenplätze sind spanisch?
Der Osten ist die französische Kolonie Algerien (fast ll/2 X Frankreich). Außer der Hauptstadt Algier rageu Oratt und Konstantine (Eisenbahnverbindung mit Algier, Oran und Tunis) durch den lebhaften Verkehr mit Marseille hervor. Sehr bedeutend ist die Ausfuhr von Wein.
Dieselben Erzeugnisse wie Algerien führt das unter französischem Schutz stehende Tunis aus. Diese Gegend, mit der Afrika am weitesten gegen das Apenninengebiet Europas vordringt, und wo die Wege aus dem westlichen und dem östlichen Becken des Mittelmeers zusammentreffen, hat von jeher für den Handel Wichtigkeit gehabt; nicht weit von Tunis liegen die Ruinen Karthagos. Außer der Hauptstadt hat der Kriegshafen Bizerte als Handelshafen Bedentuug.
§ 36. pic Sahara.
Das Gebiet der Sahara [fdhara] wird das ganze Jahr hindurch von nördlichen oder nordöstlichen Winden überstrichen, die höchst selten Regen bringen, weil sie als nach wärmeren Gegenden ziehende Luftströmungen keine Abkühlung erfahren, daher fehlt der Pflanzenwuchs vollständig oder ist sehr spärlich.
Sandwüste (mit Dünenbildung) herrscht im stachen W und 0 (Libysche Wüste) vor; in der Mitte ist Steinwüste häufig; nördlich vom abflußlosen Tsad-see findet sich Salzwüste. (Salz wird nach dem daran armen Sudan ausgeführt.) In der Sahara kommen zwar höhere Wärmegrade vor als an den äquatorialen Küsten Afrikas; aber da der Himmel fast immer wolkenlos ist, strahlt der Boden irr der Nacht die empfangene Wärme wieder ans, und im nördlichen Steile bedecken sich in den kühlen Winternächten zuweilen flache Tümpel mit einer Eisschicht. Durch den starken Temperaturwechsel wird auch die Zertrümmerung der Gesteine zu Sand und kantigen Felsstücken hervorgebracht; eine weitere Zerstörung und Umlagerung erfahren die losgesprengten Stücke durch den Wind. Die Gesteinstrümmer häufen sich zu großen Massen an, da die ausräumende Tätigkeit ausdauernder
6tu''Oasen finden sich in solchen Bodensenken, wo undurchlässige Schichten das Einsinken des Wassers in große Tiefen verhindern, wie in den Wadis. Das
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Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Marokko Marokko Tanger Casablanca Algerien Frankreich Algier Algier Oran Tunis Marseille Algerien Afrika Europas Tunis Karthagos Bizerte Sahara Afrikas
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sind Flußbetten, die nur nach einem starken Regen Wasser führen. Mit Erfolg hat man in der algerischen Sahara die Fläche des anbaufähigen Bodens durch Brunnenbohrungen vergrößert. Die wichtigsten Kulturgewächse der Oasen sind Dattelpalme und Durra, eine Hirseart, die auch in andern Gegenden des tropischen Afrika viel gebaut wird. Wo Weidefläche vorhanden ist, betreibt man die Zucht des Dromedars.
Das Wüstenklima ist im allgemeinen gesund; gegen die austrocknende Wirkung der Lust und gegen das Eindringen der vom Samum aufgewirbelten Sandkörnchen in Augen, Nase und Mund schützen sich die Eingebornen, die Beduinen (Semiten), Tuärik (Hamiten) und Tubu, durch Schleier.
An das Mittelländische Meer reicht die Sahara im türkischen Tripoli heran. In früheren Zeiten durchquerten Karawanen die Wüste von N nach S, namentlich von Tripoli über Murfuf nach dem Tsadsee. Dieser durchgehende Verkehr ist heutzutage ganz erloschen, und damit haben auch die südlichen „Wüstenhäfen", wie Timbnktu, Kano, an Bedeutung verloren. Die Oasen der algerischen Sahara, wie Biskra, verdanken den Aufschwung, den sie in neuerer Zeit genommen haben, der Ausdehnung des algerischen Bahnnetzes bis in diese Gegenden.
§ 37. Die Wiltänder.
1. Der Nil ist einer der längsten Ströme der Erde (S. 181). Durch wieviel Breitengrade fließt er vom Ausfluß aus dem Viktoriasee bis Alexandria? Von Chartnm (Vereinigung der beiden Onellflüsse, des Weißen Nils und des Blauen Nils) bis Assuan fließt der Nil, mehrere Katarakte bildend, durch das wüste, aber oasenreiche Nubien. Bei Assuan, wo das Tal breiter wird, beginnt Ägypten, das als eine lange Oase zwischen der Libyschen und Arabischen Wüstentafel eingeschaltet ist. Seine Fruchtbarkeit verdankt dieses bis auf den Küstensaum des Deltas, wo Winterregen auftreten, fast regenlose Land den regelmäßigen Überschwemmungen des Nils. Ende Mai hat der Strom feinen tiefsten Stand; von da an schwillt er langsam, und Mitte Juli tritt er über seine Ufer. Das Steigen dauert bis Mitte August; erst gegen Ende September beginnt er zu fallen. In den Monaten April und Mai hat die Dürre den höchsten Grad
erreicht; diese Zeit ist auch deshalb unangenehm, weil dann Wüstenwinde die Luft
mit feinem Staub erfüllen.
Die Ursache der Überschwemmung ist das Hochwasfer des Blauen Nils. Für die Tropenzone gilt nämlich als Regel, daß die Regenzeit mit der Zeit des höchsten Sonnenstandes zusammenfällt (§ 34). In Abessinien, dem Quellgebiet des Blauen Nils, befindet sich die Sonne in unsern Sommermonaten in der Nähe des Zenits; die Regenzeit umfaßt dort die Monate Mai bis September. (Der Weiße Nil zeigt geringere Schwankung der Wasserhöhe, da in feinem Quellgebiet, das unter dem Äquator oder in dessen Nähe liegt, fast in allen Monaten Regen fällt, weil dort die Sonne das ganze Jahr hindurch einen hohen Stand einnimmt; vgl
S. 154, Fig. 4.) ’ 9 '
Man darf sich Ägypten zur Zeit des Hochwassers nicht als ein völlig überflutete* Tal vorstellen. Der Nit und die von ihm abzweigenden Kanäle sind von hohen Dämmen eingefaßt, und nur nach Bedarf werden die Kulturflächen unter
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